Presseerklärung
Kolloquium „Bildung ohne Schule?
Freilernen als Herausforderung für Sozial- und Rechtswissenschaften“
Freitag, 19. Oktober 2018 von 10:00 bis 16:30 Uhr,
Justus-Liebig-Universität Gießen, Margarete Bieber-Saal, Ludwigstraße 34, 35390 Gießen
Gemeinsam veranstaltet von Freilerner-Solidargemeinschaft e.V. und der Professur für öffentliches Recht und Rechtstheorie der Universität Gießen
Seit Jahren steigt die Zahl junger Menschen, die nicht mehr innerhalb der Schule lernen, sondern sich auf andere Weise bilden wollen. Zunehmend werden diese jungen Menschen von ihren Eltern ernst genommen und unterstützt. Die deutschen Behörden ordnen sie – im Gegensatz zur Praxis in vielen anderen Ländern – als klassische Schulverweigerer ein, denen man bei andauernder „Schulabsenz“ eine Zukunft als gesellschaftliche Verlierer voraussagt. Die Betroffenen selbst jedoch betrachten das Lernen ohne Schule nicht als Verweigerung, sondern als selbstbestimmte und selbstorganisierte Bildung – als „Freilernen“.
In der wachsenden Freilernerbewegung zeigen junge Menschen, dass Bildungswege ohne Schulbesuch bei entsprechender Unterstützung und Begleitung zwar anders, aber dennoch erfolgreich verlaufen. Die Betroffenen selbst und ihre Eltern fordern daher die Anerkennung dieser Bildungswege auch in Deutschland und das Ende der ausnahmslosen Schulbesuchspflicht für junge Menschen.
Die Beurteilung schulfreier Bildungswege und der Umgang mit den Betroffenen, insbesondere im Hinblick auf Selbstbestimmungsrecht und Kindeswohl, stellt sowohl für die beteiligten Behörden als auch für Sozial- und Rechtswissenschaften eine Herausforderung dar. Im Rahmen des Kolloquiums soll diese Herausforderung aus bildungswissenschaftlicher, soziologischer, psychologischer und rechtswissenschaftlicher Perspektive untersucht werden. Die Referenten sind für die Bildungswissenschaften: Tim Böder (Universität Duisburg-Essen) und Prof. Dr. Christine Wiezorek (Justus-Liebig-Universität Gießen), für die Soziologie: Prof. Dr. Thomas Spiegler (Theologische Hochschule Friedensau) und Prof. Dr. Thomas Brüsemeister (Justus-Liebig-Universität Gießen), für die Psychologie: Dr. habil. Roland Thomaschke (Albert-Ludwigs-Universität Freiburg) und Prof. Dr. Gisela Steins (Universität Duisburg-Essen, angefragt) sowie für die Rechtswissenschaften: Prof. Dr. Felix Hanschmann (Humboldt-Universität zu Berlin) und Prof. Dr. Markus Winkler (Universität Mainz). Ergänzt wird der Vortragsteil durch eine Diskussionsrunde mit der Freilernerin Bettina Schickhoff (18) und dem ehemaligen Freilerner Josias Kern (25), die sich den Fragen des Publikums stellen.
Weitere Informationen zum Kolloquium:
www.fsg-kolloquium.de
Presseerklärung zum Herunterladen:
Presseerklärung_Kolloquium_2018
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